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HARMLOSE LUST?

■ „Lustige Köpfe“ auf dem Frühlingsmarkt

„Wer an Rassenwahn denkt, der muß doch was am Kopf haben“, sagte der Vorsitzende des Schaustellerverbands auf die Frage, ob die Gestaltung der Köpfe einer Wurfbude auf dem Frühlingsfest nicht doch diskiminierend seien für die türkische und schwarze Bevölkerung. Die Leute hätten wohl keine Sorgen, sonst kämen sie nicht auf solche Gedanken. Schließlich sei er auch bereit, sein eigenes Gesicht als Modell für eine Zielscheibe zur Verfügung zu stellen. Es käme allerdings auch noch so weit, daß rote Hosen oder blaue Jacke verboten werden würden. Der Schausteller, ein Übersiedler aus der DDR, habe im vergangenen Jahr die alte Attraktion erworben, die schon 20, 30, 40 Jahre alt sei und die im übrigen auch auf allen Volksfesten der Welt zu Hause sei.

Herr Plutowski aus dem Bezirksamt Tiergarten betonte, sie hätten seit Jahren gut mit dem Schaustellerverband zusammengearbeitet, und wenn es einmal Probleme gegeben habe, hätte man die schnell erledigt. Einschreiten könnten sie, würden sie aber nur, wenn es sich herausstellte , daß etwas „gegen die guten Sitten verstoße“.

Die meisten Besucher und Besucherinnen des Volksfestes, die am Mittwoch zu halben Preisen auf die Köpfe warfen, schienen sich wirklich nichts dabei zu denken und freuten sich nur, wenn sie tatsächlich getroffen hatten..

Q.

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