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Hungerstreik in Oslebs zu Ende

■ Gefangener brach gestern nach sechs Tagen seinen Hungerstreik ab / Grund: Klagen über zahnärztliche Versorgung / Anstaltsleiter Hoff: „möglicherweise was schiefgelaufen“

Der Hungerstreik im Oslebshauser Knast ist zu Ende. Sechs Tage lang hungerte der Häftling Alwin Dietl, der in einer handschriftlichen Erklärung an die taz bereits am letzten Donnerstag in wenigen Worten die Gründe für seinen plötzlichen Hungerstreik so zusammenfaßte: „u. a. wegen der gesundheitlichen Versorgung in der JVA“.

Nach Auskunft des neuen Anstaltsleiters Hans-Henning Hoff ging es dem Häftling hauptsächlich um einen Zahnarztbesuch: „Der Gefangene hat sich mit seinen Schmerzen nicht erstgenom

men gefühlt und gemeint, daß er dem Zahnarzt viel früher hätte vorgeführt werden müssen.“ Das ist inzwischen erfolgt; ein Zahnarzt von „draußen“ hält im Knast zweimal pro Woche Sprechstunde.

Während der sieben Hungerstreik-Tage war dem Gefangenen täglich das Essen in die Zelle gestellt worden, was dieser jedoch unberührt zurückgehen ließ. Nach wie vor jedoch trat Dietl täglich seine Arbeit in der Druckerei auf dem Knastgelände an.

In einem ausführlichen Gespräch „in guter Atmosphähre“

(Hof) gestern nachmittag mit dem Anstaltsleiter und dem zuständigen Gefängnisarzt brachte der hungerstreikende Alwin Dietl seine Beschwerden vor. Hoff: „Er hat alles gesagt, was ihn bewegt und bedrückt, wir haben das notiert und werden den Beschwerden nachgehen.“ Hoff wollte gegenüber der taz nicht ausschließen, „daß da eventuell was schiefgelaufen ist“. Mit dem Ergebnis des Gesprächs ist der Anstaltsleiter „soweit zufrieden„; Hoff will jetzt „versuchen, die verhärteten Fronten aufzuweichen“.

S.P.&

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