: Sacharow nimmt nächste Hürde
Berlin (wps/taz) - Nun hat auch Andrej Sacharow noch eine Chance, in den Obersten Sowjet gewählt zu werden. Der Atomphysiker, der seine Kandidatur in einem Direktwahlkreis niedergelegt hatte, wollte unbedingt von der Akademie der Wissenschaften nominiert werden, was im Februar von deren Leitung verhindert wurde. Deshalb hatten Akademiemitglieder damals nur acht von 20 Kandidaten gewählt und Nachwahlen für die restlichen zwölf der der Akademie zustehenden 20 Sitze im Obersten Sowjet erzwungen. Am Montag wurden neben Sacharow noch weitere 27 Kandidaten nominiert, aus denen dann vom 19. bis 21. April die endgültige Auswahl getroffen wird. Auch bei den Stichwahlen in Litauen wurden die Reformer gestärkt. Die Volksfrontbewegung „Sajudis“ gewann hier fünf der acht am Sonntag noch zu vergebenden Sitze und hat im ganzen Land 35 der 42 Sitze erreicht. Allerdings mischte sich auch ein Wermutstropfen unter die Freude: in Wilna verlor der Generalsektretär der Bewegung, Virgilius Cepaitis, allerdings in einem schwierigen Wahlkreis, in dem Einwanderer die Mehrheit gegenüber der litauischen Bevölkerung haben.
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