: Vogel fliegt auf Gorbatschow
Moskau (dpa) - Der sowjetische Staats- und Parteichef Gorbatschow hat sich besorgt über die blutigen Ereignisse in Georgien geäußert. „Mit der Machtfrage ist nicht zu spaßen“, sagte Gorbatschow am Dienstag in Anspielung auf immer stärkere Autonomiebestrebungen in der UdSSR bei einem Treffen mit dem SPD-Vorsitzenden Hans-Jochen Vogel in Moskau. Breiten Raum bei dem Gespräch nahmen nach Vogels Angaben Abrüstungsfragen ein. Er habe bei dem Gespräch den Eindruck gewonnen, daß an der UdSSR eine dritte Nullösung bei den Raketen nicht scheitern würde. Von sowjetischer Seite „freundlich aufgenommen“ worden sei der Vorschlag der SPD für eine etappenweise Lösung mit einer Absenkung der Obergrenzen der Kurzstreckenwaffen unter vorübergehender Beibehaltung der in der Bundesrepublik stationierten Lance -Raketen. Gorbatschow habe angekündigt, sein Land wolle in der Abrüstung die Initiative behalten. Moskau warte mit Interesse auf die amerikanischen Antworten auf die sowjetischen Vorschläge.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
