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TV vergiftet nicht nur das Hirn

Hamburg (dpa) - Aus laufenden Fernsehapparaten und Bildschirmgeräten kommen giftige Gase. Das hat die Hamburger Umweltbehörde bei Messungen nachgewiesen, teilte der Staatsrat in der Umweltbehörde, Fritz Vahrenholt, am Dienstag mit. Bei den Ausgasungen handele es sich um sogenannte bromierte Dibenzofurane. Diese hochgiftigen Gase seien „Geschwisterverbindungen von Dioxinen“ und stünden im Verdacht Krebs auszulösen.

Anlaß zu der Untersuchung war nach Angaben von Vahrenholt die Tatsache, daß in zahlreichen Kunststoffen bromierte Flammschutzmittel (polybromierte Diphenalether) eingesetzt werden, die sowohl bei der Verarbeitung als auch beim Gebrauch sogenannte bromierte Dibenzofurane bilden. Diese Mittel würden bei elektrischen Geräten eingesetzt, die flammgeschützt werden. Vor allem bei einem Brand entstünden hohe Konzentrationen.

Da deutsche Chemieunternehmen in Zukunft auf derartige Flammschutzmittel verzichten wollten, bestehe dringender Handlungsbedarf für die Importe. Hamburg wird am Freitag bei der Umweltministerkonferenz ein Herstellungsverbot von polybromierten Diphenylethern fordern. Außerdem solle die Gefahrstoffverordnung um eine spezielle Regelung für diese Stoffe erweitert werden. Auch seien weitere Untersuchungen über polybromierte Dioxin/Furan-Gehalte in Produkten und Geräten notwendig.

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