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Schnell weg-betr.: "Mit Theaterdonner in den Europawahlkampf", taz vom 4.4.89

betr.: „Mit Theaterdonner in den Europawahlkampf“,

taz vom 4.4.89

(...) Dank Gerd Nowakowski wissen wir nun, wie die Praxis grünen Kulturmanagements auch aussehen kann.

350.000 Mark für ein Zwei-Personen-Stück namens Schweineleben - damit ist wahrscheinlich das karge Leben der Schauspieler vor dem grünen Goldregen gemeint. Und Walter Moßmann, der Möchtegern-Hanns-Eisler, braucht auch 'ne Viertelmillion Mark für sein Revolutionsspektakel. Nun merkt es auch der Letzte: die Zeit der eilig gezimmerten Behelfsbühnen auf irgendwelchen Friedensfesten ist endgültig vorbei - auf in den großen Säle, Citoyens!

Die alternativen Kulturschaffenden sind auf dem besten Weg, ihre Unschuld zu verlieren. Was einst von unten kam, an jedem Ort individuell war, wird jetzt zentral geplant und durch die Kreisverbände geschleust; wie alles Gute kommt auch die grüne Kultur von oben.

Der Kulturreferent der Grünen, Richard Herten, hat sicher recht, wenn er sagt: „Bei der Kultur geht schnell die Mark weg.“ Doch an solchen Geldsummen hängt viel Glaubwürdigkeit, und die geht auch schnell weg.

Alexander Ross, Berlin 20

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