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Mattstraßen-News: Medienredaktion

(Donnerstag, 13. April, 11.00 Uhr, Medienredaktion) Das Telefon klingelt. Es ist ein Herr dran von einer PR-Agentur. Und zwar von der, die am vergangenen Samstag dafür sorgte, daß sich Alain Delon zu Iris Berben, Wolf Biermann und Peter Kraus sowie Thomas Gottschalk und einem debil dreinschauenden Sparkassenangestellten aufs Plüschsofa quetschte und dabei Werbung für seinen neuen Film und sein abgestandenes Parfüm machen durfte. Der PR-Mensch ist offenkundig entsetzt. Denn gerade hat er seine Video -Aufzeichnung von Wetten, daß mit der Tomayerschen Fernsehkritik aus der taz vom Dienstag verglichen. Da ist doch was falsch.

Hat die Angetur die falsche Sendung aufgezeichnet? Oder war Tomayer etwa bei einer Probe dabei? Hat Biermann, der Berufsdissident, tatsächlich ...? Aber nein! Das ist ja eine Live-Sendung, und somit ist die Videoaufzeichnung auch korrekt. Er fragt, ob denn die Leser ... ?

Seitens der Medienredaktion wird ihm erklärt, daß es sich bei der Tomayerschen Satire um einen Total-Fake handelt, um einen Sauer-Aufstoß, der durch das laue Auftreten Biermanns, sein Müllsammelangebot und sein Michail-Lob-Geklampfe verursacht wurde; daß aber über einer Satire nicht geschrieben stehen dürfe: Achtung Satire!, und daß, wenn Biermann tatsächlich von der Bühne gezerrt worden wäre, dies sicher auf Seite 1 der 'Bild‘ notiert worden wäre. Na gut, sagt der PR-Mann, wünscht einen guten Tag und hängt ein. Jetzt ruft er wohl in Paris an, denkt sich Redakteur

haheko

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