Zehn von zehntausend Gründen für ein taz-Abo

Die vielen gute Gründe, seine Zeitung morgens am Kiosk zu kaufen, sind bekannt, wir ersparen sie uns hier und nennen statt dessen 10 von 10.000 guten Gründe, die taz zu abonnieren. Denn abgesehen davon, daß ein Abo nie ausverkauft ist (wie unlängst die taz-Ausgabe mit den „Satanischen Versen“),

ist 20 Jahre nach 68 und 10 Jahre nach Gründung der

„tageszeitung“ klar: Aus Hunderten Gazetten und Postillen der bundesdeutschen Linken, Alternativen, Bunten und Grünen hat sich ein Dezentralorgan kristallisiert, die taz. Wer wissen will, wie dieser aufgeweckte Teil der Bevölkerung die Lage der Nation beurteilt, kommt um die taz nicht herum.

setzen diejenigen, die auf die taz setzen, auf ein

bewährtes Konzept: die Selbstverwaltung. Die, die täglich die taz machen, treffen auch alle Unternehmensentscheidungen. Die Laienspielschar hat im Kollektiv geschafft, was den Profis mit Kapital zu heiß war: eine überregionale „linke“ Tageszeitung.

hat dieser Wachstums-Prozeß einigen Lack abgesprengt von

den Träumen einer linken, radikalen Zeitung, die innerhalb von ein paar Jahren die Revolution herbeischreibt; die Utopie hat in der Praxis fraglos Federn gelassen. Doch bei allem breitgetretenen Plenums-Frust und Intrigen-Gemurkel steht das taz-Kind zum zehnten Geburtstag mit Anlagen da, die in der Landschaft ihresgleichen suchen: sowohl was die demokratischen Strukturen des Betriebs als auch die Gesinnung der Zeitung betrifft.

waren die Frauen der taz schon immer unbescheiden: Was zur

Zeit etwa in der SPD als allerneuste Innovation gefeiert wird - die Quotierung -, zählt in der taz schon so lange zu den Essentials, daß nicht sicher ist, ob sie sich mit der Hälfte der Zeitung zufrieden geben.

hat die taz auf dem Weg „vom Generalanzeiger der

Müsliszene zur reputierlich radikal-ökologischen Tageszeitung“ ('Der Spiegel‘) von ihrer Kraut- und Rüben -Authentizität gewiß einiges verloren, dafür aber vieles hinzugewonnen, was über den Rahmen eines Spezialblatts für die Szene hinausgeht. Aktuelle Nachrichten, Hintergrund -Recherchen, Sport, Medien, Wirtschaft, Kultur - Bereiche, die am Anfang nur bescheiden oder gar nicht vorkamen. Das Fachblatt für wenige ist zur Tageszeitung für alle geworden: Yuppies und Knackis, Kapitalisten und Lohnsklaven, Guerilla und Gorillas lesen die taz.

bedeutet der Erfolg, den die vielen AbonnentInnen der taz

in ihren ersten zehn Jahren gewährten, automatisch erschwerte Konkurrenz. Themen, die vor zehn Jahren innovativ waren und taz-täglich exklusiv behandelt wurden (Ökologie, Frauen, Abrüstung), sind mittlerweile Allgemeingut. Doch die Zeitung kann es sich auch in Zukunft nicht leisten, zu einem Blatt zu werden, das jeden Trend riecht, sobald er vorbei ist, und einiges von dem, was übermorgen allenthalben zum großen Thema wird, steht schon heute in der taz - und nirgendwo anders: Daß die Zukunft weiblich ist und nicht Wellblech, daß vor Gen-Geranien als Killerblumen gewarnt wird und daß das Ozonloch auch nach der rot-grünen Wende weiterwächst.

hat sich die taz in den vergangen zehn Jahren nicht

überlebt, sondern ist angesichts von Kabel-Dschungel und Medien-Mogulen als unabhängige Zeitung notwendiger denn je. Wer sonst soll den Leuten, die vor zehn Jahren auf AKWs Steine warfen und heute die „Umweltpolitik“ koordinieren, auf die Finger gucken?

sind 29 Mark für ein Monatsabo nun wahrlich nicht teuer,

zumal die taz auch in den nächsten zehn Jahren jeden Tag für eine Überraschung gut und für Widersprüche offen sein wird kein Linienblatt, das den längst Bekehrten predigt, sondern eine offene Zeitung, die auf selbstdenkende LeserInnen setzt und geistig beweglich bleibt. Und dies zu einem Preis, für den man sich in der U-Bahn nicht einmal eine Kurzstrecke weit bewegen kann.

versetzt uns jedes neue Abonnement in die Lage, mehr von

dem, was die taz in der Vergangenheit aufgedeckt und angetippt hat und was dann andere mit aufwendigen Recherchen und entsprechendem Geld zu Ende gebracht haben, selbst zu erschnüffeln. Und dem werten Publikum alles, was zum Himmel stinkt, zu präsentieren.

gibt es von der heutigen Ausgabe an schon einen

Vorgeschmack auf das, was eine größere taz kann. Meinung, Kontroverse, Diskussion - auf daß jede/r schamrot wird, der die taz in Zukunft für ein Regierungsblatt hält.