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EG trifft sich mit Rio-Gruppe

Granada (dpa/taz) - Die EG sei sich bewußt, daß „die schwere Schuldenlast den Demokratisierungsprozeß des lateinamerikanischen Kontinents schwächt und erschwert“, erklärte Francisco Fernandez Ordonez, der derzeitige EG -Ratspräsident, Samstag in der südspanischen Stadt Granada. Die Außenminister der EG diskutierten dort mit ihren Amtskollegen der sogenannten Rio-Gruppe (Mexiko, Venezuela, Kolumbien, Brasilien, Argentinien, Uruguay, Peru. Die Mitgliedschaft Panamas ist bis zu den bevorstehenden Wahlen suspendiert).

Die Schuldenlast stand im Vordergrund der Gespräche. Dabei wurde der vom US-Finanzminister Nicholas Brady vorgelegte Plan, der erstmals einen Schuldennachlaß unter Einbeziehung auch der Privatbanken vorsieht, von allen Teilnehmern positiv aufgenommen. Jacques Delors, der Präsident der EG -Kommission, gab allerdings zu bedenken, daß die Übertragung des Risikos der Privatbanken auf die öffentliche Hand gegen die Regeln der freien Marktwirtschaft verstoßen könnte. Er griff einen Vorschlag Genschers auf, die Steuergesetzgebung in allen Ländern zu harmonisieren. Darüberhinaus traten die Europäer den Vorstellungen entgegen, mit dem Binnenmarkt werde eine „Festung Europa“ aufgebaut. Laut Fernandez Ordonez stelle ein vereintes Europa einen Wachstumsmotor dar, der gerade Lateinamerika besondere Chancen biete.

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