: AUF NACH CHINA
■ Interview mit dem Dirigenten der „Männer-Minne“, Scott Clemons
taz: „Schwule und Lesben gemeinsam“ lautete die neue Homo -Offensive im vergangenen Jahr; ist dieses Bestreben auf musischer Ebene von einem Konkurrenzkampf im Sängerstreit bedroht?
Scott Clemons: Was die Chorarbeit betrifft, sicherlich nicht. Wenn in allen Bereichen so gut zusammengearbeitet würde, könnte das eher eine tolle Sache sein.
In den Liedtexten greifen die Chöre auch schwul-lesbische Problematiken au. Kann man Politik nach Noten machen?
Es ist eine geeignete Möglichkeit, eine breitere Öffentlichkeit mit schwuler Lebensart zu konfrontieren und dabei Chormusik auf hohem Niveau zu präsentieren.
Kongreßhalle, Kammermusiksaal, kommt danach Carnegy -Hall?
Nein, die große Halle des Volkes in Peking! Aber vorher treten wir zu den Ärztetagen vom 1. bis 3. Mai noch im Berliner Tempodrom auf und anschließend beim internationalen schwul-lesbischen Chortreffen in London.
Frau Kultursenatorin Martiny ist mit ihrem Vertragsdirigenten Karajan arg in der Bredouille. Unter welchen Bedingungen würdest du auf ein Vertragsangebot eingehen können?
Zunächst einmal müßte sich das Berliner Philharmonische Orchester mir gegenüber als sehr lieb erweisen. Zum zweiten müßte ich den schwulen Chor zum festen begleitenden Bestandteil machen können. Mindestens ein Auftritt im Jahr sollte darüber hinaus im Fummel aufgetreten werden.
R.M.B.
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