Yuki Yukite Shingun - Vorwärts, Armee Gottes!

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(22.40 Uhr, ZDF) Japan, 1982. Kenzo Okuzaki, 62 Jaare alt, Überlebender des Krieges in Neuguinea, verkauft in der Stadt Kobe Autobatterien. Er ist der Mann, der für seine gefallenen Kameraden voller Zorn den Tenno mit Schleuderkugeln angegriffen hat. Er betrachtet sich als einzigen „Soldaten“ der „Armee Gottes der Gleichen“. In dieser nur in seiner Vorstellung existierenden Armee gilt allein das Gesetz Gottes, gegen alle Gesetze und Ordnungsregeln der Gesellschaft. Dies treibt ihn zur Rebellion.

Okuzaki erfährt von einem Zwischenfall in dem Regiment, dem er angehörte. Danach wurden noch 23 Tage nach Kriegsende mehrere Soldaten vom eigenen Kommandeur hingerichtet. Er will darüber die Wahrheit erfahren, und sei es auch erst jetzt, 36 Jahre nach Kriegsende. Es kommt bei der Suche nach der Wahrheit zum Konflikt zwischen den überlebenden Soldaten, die sich in der Position von Verfolgten fühlen, und den Angehörigen der damals umgekommenen Soldaten. In den Erzählungen der ehemaligen Soldaten läßt der Film die Grauen des Neuguineakrieges noch einmal aufleben. So wenn sie berichten, wie sie Menschenfleisch essen mußten, um zu überleben.

„Vorwärts, Armee Gottes!“, wurde 1988 beim Festival Cinema du Reel in Paris mit dem Hauptpreis ausgezeichnet.

Die Produzentin Sachiko Kobayashi zur Idee des Films: „Eines Tages wurde ich gefragt, ob ich Kenzo Okuzaki, den Autor des Buches Amazaki, schieß auf den Kaiser! kennenlernen wolle. Sofort machte ich mich mit dem Regisseur Kazuo Hara auf den Weg nach Kobe, wo Herr Okuzaki einen Handel mit Autobatterien betreibt. Kaum waren wir angekommen, redete er ohne Punkt und Komma sieben Stunden lang auf uns ein. Er erzählte von dem Krieg in Neuguinea, von Kaiser Hirohito und vom Naturgott. So hat der Film für mich angefangen.“

taz