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Steffi Graf unterliegt Sabatini

Berlin (taz) - Normalerweise dauern die Tennispartien von Steffi Graf selten länger als 45 Minuten. So ist es kein Wunder, daß sie ziemlich fertig war, als im Endspiel des Turniers von Amelia Island/Florida gegen die Argentinierin Gabriela Sabatini die dritte Stunde anbrach. Beide hatten je einen Satz mit 6:3 gewonnen, doch während Sabatini im entscheidenden dritten Durchgang immer noch wieselflink herumsauste und unbeirrt ihre hohen Topspins spielte, wurde Steffi Graf langsam von Wadenkrämpfen heimgesucht. Nach genau 145 Minuten verwandelte die 18jährige Argentinierin, die an derselben Stelle schon im vergangenen Jahr gegen ihre ein Jahr ältere Erzkontrahentin gewonnen hatte, dann ihren zweiten Matchball zum 7:5. Es war der dritte Sieg Sabatinis im 18. Match der beiden.

Hochbeglückt zeigte sich Martina Navratilova, die auf dem grünen Quarzsand von Amelia Island wieder einmal nicht den selbstgezollten Vorschußlorbeeren gerecht werden konnte und im Halbfinale sang- und klanglos mit 3:6, 2:6 gegen Sabatini den kürzeren gezogen hatte: „Ich habe es ja gesagt, sie ist menschlich und nicht unschlagbar.“

Doch während das Ende der Grafschen Siegesserie, die 31 Matches in Folge gewonnen hatte, bei der Konkurrenz in Hinblick auf die nächsten großen Turniere von Berlin, Rom und Paris neue Hoffnung nährt, zog auch die besiegte „Unverletzbare“ ('Florida Times‘) positive Erkenntnisse aus ihrem Scheitern: „Die Niederlage wird mir helfen für meine Motivation.“

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