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Ein Wunschzettel fürs Viertel

■ 22 gute Ideen für Ostertor und Östliche Vorstadt und nur 58.240 Mark, um sie zu verwirklichen / Beirat entscheidet über Vergabe

Das Frauenkulturhaus im Krummen Arm will für sein Cafe acht Tische anschaffen. Außerdem wünschen sich die Frauen für ihr Haus einen Parkettfußboden. Der alternative Konzertveranstalter „DACAPO“ braucht Geld für einen Mietkonzertflügel. Die Spielplatzinitiative Rumpelstilzchen möchte ihr Spielplatzhaus renovieren und begrünen und die Bremer Arbeitslosenzeitung „BAZ“ bittet um eine Finanzspritze für ihre Zeitung.

Dies sind nur fünf von 22 Anträgen, die bis gestern bei Andrea Freudenberg auf dem Schreibtisch landeten. Die Initiativen aus dem Viertel und der östlichen Vorstadt konnten bis gestern bei ihrem Ortsamt Anträge einrei

chen, um aus dem Ein-Millio nen-Topf der Bremer Stadtteilmittel Zuschüsse zu bekommen. Dabei werden ganz unterschiedliche Summen gefordert: Das Parkett im Frauenhaus zum Beispiel würde zehntausend, die acht Tische dazu weitere zweitausend Mark, die Spielplatzbegrünung rund siebeneinhalbtausend und der BAZ -Zuschuß lediglich 350 Mark kosten. Ob nun sämtliche Initiativen und wenn ja, wieviele Gelder bekommen, werden in den nächsten Tagen die entsprechenden Fachausschüsse des Stadtteilbeirats - zuletzt ganz demokratisch mit den Antragstellern selbst - diskutieren.

Der Beirat Östliche Vorstadt hat insgesamt 58.240 Mark zur

Verfügung, die er nach eigenem Ermessen in seinem Stadtteil vergeben kann. Der Beirat Östliche Vorstadt, dem Andrea Freudenberg nun die Liste mit den Zuschußwünschen vorlegen wird, hat sich bislang alljährlich einen Schwerpunkt für die Förderung gesetzt und den Rest aus dem Topf möglichst gleichmäßig verteilt. Im vergangenen Jahr waren es Baumschutz und Pflegemaßnahmen. 15.000 Mark hatte das Ortsamt damals dem Gartenbauamt überwiesen. In diesem Jahr, so weiß Andrea Freudenberg von den ersten Überlegungen im Beirat zu berichten, sollen der Müllpaß und der Ausländerausschuß voraussichtliche Schwerpunkte des Förderprogramms sein.

Schon die Kriterien, nach denen seit 1980 die Beiräte ihr Budget aus den Stadtteilmitteln zugeteilt bekommen, richten sich nach den unterschiedlichen Strukturen der einzelnen Ortsbeiräte: Einwohnerzahl, Ausländeranteil, Straßenkilometerlänge, Fläche und Sozialhilfeanteil sind neben einem Sockelbetrag der Verteilerschlüssel. So kommt die Neustadt in den Genuß des größten Batzens: mit 70.000 Mark, die kleinsten Bereiche erhalten nur gut 12.000. Und wenn im Sommer das neue Beirätegesetz verabschiedet wird, dann wird die Gesamtsumme verdoppelt. Und bei zwei Millionen ist dann vielleicht auch Parkett fürs Frauenhaus machbar.

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