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HISTORISCHE MOMENTE

■ Die zweite Gesprächsrunde zur „kulturellen Filmförderung“ in der Akademie der Künste

Der überaus aktive Verein der „Freien FilmemacherInnen“ hatte am Dienstag in die Akademie gerufen, und noch mehr, ca. 100, interessierte FilmerInnen als während der Filmfestspiele kamen.

Außer dem oben benannten Verein, so war in der fast dreistündigen Diskussion zu erkennen, hatte so gut wie keine organisierte Gruppierung der Filmemacher in dieser Stadt ihre „Hausaufgaben“ gemacht. So blieb es Wolf Donner als Diskussionsleiter nach seinem Eingangsstatement, „Frau Kultursenatorin Anke Martiny habe erklärt, die Zeit der Selbstbedienung sei vorbei“ nicht erspart, darauf hinzuweisen, daß man weder wisse, was „kulturelle Filmförderung“ heiße, was mit der Low-Budget-Filmförderung geschehen solle, was der Filmbeauftragte sage, wer überhaupt Ansprechpartner sei, wie die Vergabemodalitäten geregelt sind und wie „Staatsferne“ in Selbstverwaltung zu organisieren sei.

Das „Berliner Modell einer kulturellen Filmförderung“, das die „Freien FilmemacherInnen“ vorgelegt hatten, war für nicht wenige in der BAF, dem Berliner Arbeitskreis Film, absolut neu, und so wunderte es kaum, daß ein hoher Prozentsatz von Gremienverwaltern wieder das Wort führten. Wenn nicht einzelne unorganisierte Filmer und Filmerinnen eingegriffen hätten, wer weiß, ob nicht der ganze Abend wie das „Hornberger Filmen“ zu Ende gegangen wäre.

Aber auch unter dem Druck der Aussage von Sabine Weißler, kulturpolitische Sprecherin der AL, daß am 6.Juni der Haushalt des nächsten Jahres verabschiedet wird, und bis vor diesem Zeitpunkt so etwas wie ein Konzept vorliegen müsse, einigte sich das „Plenum der Filmschaffenden, die sich am 18.4. in der Akademie der Künste versammelt haben“, auf eine drei Punkte umfassende Resolution, in der ca. 70 Verbliebene einstimmig bei einer Enthaltung erklärten, daß sie für 1. die selbstverwaltete Filmförderung, 2. die Renovierung der Low-Budget-Förderung und 3. strukturfördernde Maßnahmen sind.

Darüber hinaus verabschiedeten sie einen Appell, daß keine der Organisationen wie BAF und Filmhaus e.V. in Einzelgespräche mit der Senatsverwaltung eintrete.

Für die kommenden Woche verabredeten sich die Anwesenden zu einem Arbeitstreffen, um in vierzehn Tagen ein Modell für die Selbstverwaltung der Filmförderung zu haben, zu dem sich Einzelinteressierte wie Verbände „bekennen“ können. Wer Interesse an aktiver Teilnahme beim Diskussionsprozeß hat, wende sich an Sabine Weißler in der AL-Fraktion, die Auskunft über Ort und Zeit der Treffen geben wird.

Qpferdach

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