: Nixdorf kriselt weiter
■ Zuwachs bei den Personalkosten gebremst, Vize-Chef geht
Frankfurt (dpa/taz) - Nur durch Verkäufe von Grundstücken und Gebäuden für 361 Millionen Mark konnte Nixdorf für das Jahr 1988 einen Überschuß ausweisen. Daraus erhalten die AktionärInnen eine - wenn auch von zehn auf vier Mark gekürzte - Dividende. Aus der Geschäftstätigkeit blieb dem Konzern ein Minus von 60 Millionen Mark, gab Nixdorf-Chef Klaus Luft auf der Bilanz-Pressekonferenz bekannt. Im Jahr 1987 gab es noch ein Plus von 360 Milionen Mark; im laufenden Geschäftsjahr wird es weiterhin schwierig bleiben.
Einer muß gehen: der stellvertretende Vorstandvorsitzende Arno Bohn, der für den Vertreib zuständig war. Vor allem die enorm aufgeblähten Personalkosten im Vertrieb und in der Produktion hatten zu den roten Zahlen geführt. Nixdorf-Chef Luft zeigte sich jedoch verhalten optimistisch: Der Personalabbau seit Ende letzten Jahres sei gut vorangekommen - die Zahl der Beschäftigten fiel von 31.000 auf 29.400. Im ersten Quartal 1988 seien die Personalkosten noch um 16 Prozent gestiegen; die Steigerung habe in den ersten drei Monaten dieses Jahres auf acht Prozent gedrückt worden.
Die weltweit noch immer über 30.000 Beschäftigten sollen auch ihren Teil dazu beitragen, ein besseres Abschneiden des Computer-Hauses zu erreichen. Mit einer Anleihe will der Vorstand erreichen, daß sie sich „noch stärker“ mit „ihrem“ Unternehemen identifizieren. Die Anleihe über 28 Millionen Mark soll ausschließlich den Beschäftigten angeboten werden. Für insgesamt 100 Mark sollen sie eine Stamm- und eine Vorzugsaktie kaufen, die sie allerdings zwei Jahre lang nicht verkaufen dürfen.
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