: Tumult im Bundeswahlausschuß
Bonn (dpa) - Zu der Europawahl am 18.Juni wollen 20 Parteien und politische Vereinigungen mit einer Bundesliste antreten. Ihre Bewerbungen wurden gestern bei der ersten Sitzung des Bundeswahlausschusses in Bonn zugelassen. Die Beratung wurde von heftigen Tumulten zwischen im Publikum anwesenden Neonazis und Linken begleitet. Abgelehnt wurden Bewerbungen der Nationalistischen Front (NF), der Freiheitlichen Volkspartei (FVP) und der Frauenpartei. Einstimmig akzeptiert wurden die Kandidaturen der im Bundestag vertretenen Parteien. Über die Wahlvorschläge von CDU und CSU wurde nicht beraten, da sie mit Landeslisten antreten. Zu den zugelassenen Gruppen gehören auch die Republikaner sowie die Deutsche Volksunion (DVU), zu deren Gunsten die NPD nicht kandidiert. Dazu kommt noch die rechtsextreme Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei (FAP). Während der Sitzung protestierten ZuhörerInnen mit „Nazis raus„-Rufen gegen die Kandidatur der Rechten. Mehrere Personen wurden von Ordnern aus dem Sitzungssaal abgeführt. Dagegen konnte ein junger Rechtsradikaler von der FAP, der gerufen hatte: „Rotes Pack an die Wand“, bis zum Ende im Raum bleiben.
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