: Linke Computereien
Diskussion über die Gefahren der EDV - per EDV ■ ...mit einer MAILBOX auf Du und Du
Nürnberg (taz) - Eine ungewöhnliche Begegnung meldet der Sozialistische Computerclub (SCC) aus München. Er traf sich unlängst mit seinen GenossInnen vom Sozialistischen Büro (SB) - vor Gericht. Der das SB-Organ 'links‘ herausgebende Verlag 2000 erzwang auf diese Weise die Umbennnung der Mailbox des SCC. Dieser als Nachrichtendienst und Datenbak „von unten“ konzipierte elektronische Briefkasten kann bereits in vier Städten über Telefon angewählt werden. Das LINKE INTERNATIONALE NETZ- UND KOMMUNIKATIONSSYSTEM kürzelte bislang mit L.I.N.K.S. und heißt nach gerichtlichem Vergleich nunmehr LINKSystem. Ausgelinkt? Eingeklinkt in die mit einfachsten Computern zu Telephongebühren erreichbare Infokette hat sich hingegen das Netzwerk Franken. In der mit EDV reichlich aufgerüsteten Szene der Nürnberger Alternativprojekte werden mit diesem Schritt Diskussionen provoziert, welche Risiken und Möglichkeiten in einer elektronischen Vernetzung bestehen. Geplant ist auch eine regionale Datenbank.
Die NetzwerkerInnen laden für Ende April zu einem bundesweiten Seminar ein, auf dem Computerfreaks und TechnikkritikerInnen gemeinsam diskutieren wollen. Zur Vorbereitung wurden unter dem Motto Kann denn Hacken Sünde sein? nebst zahlreichen Stellungnahmen auch die Texte aus der April-Ausgabe von 'Contraste‘ über die „Welt am Draht“ in die Mailbox eingespielt. Die bereits über 1.000 UserInnen haben so die Möglichkeit, diesen elektronischen Rundbrief durch eigene Beiträge zu ergänzen. Aber auch eine gedruckte Version dieses Seminarreaders ermöglicht weitere Stellungnahmen - sie ist als Lose-Blatt-Sammlung erschienen.
K.R.
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