: B'havens Grünen droht die Spaltung
■ Unzufriedene Grüne gründeten klammheimlich zweiten Kreisverband / Amtierender Vorstand will ihn nicht anerkennen / Landesvorstand genervt vom Bremerhavener „Saustall“
Nach jahrelangen Querelen droht Bremerhavens Grünen jetzt endgültig die Spaltung. 16 grüne Bremerhavener gründeten in der Nacht zum Mittwoch ihren eigenen Kreisverband - neben dem bereits existierenden und vom Bremer Landesverband anerkannten Kreisverband „Bremerhaven“. Offizielle Begründung für die Neugründung, an der neben den grünen Stadtverordneten Horst Grützner und Peter Maurer auch die Ex -Stadtverordnete Lotte Roggsch beteiligt war: Der existierende Kreisverband und dessen Vorstand um den Ex-Bür
gerschaftsabgeordneten Karsten Bischoff kümmere sich zu wenig um den Bremerhavener Süden. Lotte Roggsch: „Die Probleme Stadtteil Geestemünde sind von den grünen z.B. sträflich vernachläßigt worden.“
Eher die „persönlichen Querelen einer Alten-Riege mit dem amtierenden Kreisverbands-Vorstand “ vermutet dagegen dessen Mitglied Bernd Schulz hinter der Gründung des Konkurrenz -KVs. Schulz wurde von der Neugründung ebenso überrascht wie die Mehrheit der Bremerhavener Grünen: Eine Einladung zu der
Gründungsveranstaltung hat es z.B. nicht gegeben. Der alte Vorstand will dem neuen Verband deshalb schon aus „satzungstechnischen Gründen“ die Anerkennung verweigern und allenfalls eine neue „Stadtteilgruppe Süd“ akzeptieren.
Mehr als genervt reagierte gestern auch der von den jüngsten Bremerhavener Eskapaden völlig überraschte Sprecher des Landesverbands der Grünen, Thomas Krämer-Badoni: „Ich weiß auch nicht mehr, wer diesen Augias-Stall der Grünen in Bremerhaven noch ausmisten soll.“
K.S.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen