: Umsatz rückläufig
■ Zahlen und Fakten über die Automatenbranche
In der Automatenbranche gibt es 20 Hersteller und Importeure, 26 Großhändler und über 5.000 Automatenaufstellunternehmen. Die Münzspielwirtschaft bietet über 35.000 Beschäftigten Arbeitsplätze. Der Deutsche Hotel und Gaststättenverband hat festgestellt, daß die Existenz einer Vielzahl kleinerer Gaststätten nur durch die Einnahmen aus den dort aufgestellten Spielautomaten gewährleistet wird. Dort und in der Zulieferindustrie werden weitere 30.000 Arbeitsplätze dazugerechnet.
Berlins Ex-Polizeipräsident Hübner hat in einem Referat ausgeführt, daß durch die räumlichen Gegebenheiten und die Arbeitsbedingungen - bemalte Fenster, offene Kasse, ein Angestellter pro kleiner Spielhalle - die dort Arbeitenden potentielle Überfallopfer sind.
Die Umsatzentwicklung von 1981 (4,2 Milliarden) zeigt, daß bis 1984 (3,5 Milliarden) ein starker Rückgang zu verzeichnen war. Bis 1987 stieg der Umsatz dann wieder auf 4,32 Milliarden. Aufgrund der öffentlichen Diskussion ist der Umsatz 1988 um 4,2 Prozent auf 4,14 Milliarden zurückgegangen.
270.250 (68 Prozent) Spielgeräte waren 1988 in der Gastronomie aufgestellt, der Rest in Spielhallen. Von den insgesamt 398.150 (1987: 414.600) Unterhaltungsspielgeräten (inkl. Musikboxen und Sportgeräten) waren 1988 179.600 Münzspielgeräte mit Gewinnmöglichkeiten. Die Branche sieht einen Zusammenhang des Rückganges von Spielgeräten in Gaststätten mit der Erhebung von Vergnügungssteuern in verschiedenen Bundesländern, obwohl mit der Steuer die Ausdehnung von Spielhallen verhindert werden sollte. In der Bundesrepublik gibt es derzeit nach soliden Hochrechnungen ca. 6.500 (Berlin lt. 'Tagesspiegel‘ 1.200) Spielhallen. Nach einer Studie des Deutschen Institutes für Urbanistik (difu) hat der Bestand 1988 bundesweit um 7,3 Prozent zugenommen (1986, 1987 je 18 Prozent). Überraschend dabei ist laut difu, daß die Zuwächse um so stärker waren, je größer die Stadt und je größer die Spielhallendichte ist.
Foto: Thomas Raupach / argus
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen