piwik no script img

Cromme-Worte „unverletzt“

■ Verfahren gegen die taz eingestellt

Berlin (taz) - Die Veröffentlichung eines auf Band mitgeschnittenen Telefongesprächs zwischen dem Krupp -Vorstandschef Cromme und seinem Kollegen von der ThyssenAG, Kriwet, über die Zukunft des Stahlwerks Rheinhausens wird keine strafrechtlichen Konsequenzen für die taz haben. Die Ermittlungen gegen die taz sind jetzt eingestellt worden. Aufgrund einer Strafanzeige von Cromme hatte die Staatsanwaltschaft ursprünglich wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Fernmeldeanlagengesetz und des Vorwurfs der „Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes“ ermittelt.

Die taz hatte am 9. April 1988 den Wortlaut verschiedener abgehörter Telefongespräche der Krupp-Konzernleitung veröffentlicht, aus denen Kungeleien mit der nordrhein -westfälischen Landesregierung über die geplante Schließung Rheinhausens deutllich wurden. Die Staatsanwaltschaft wußte offenbar nicht so richtig, wie sie mit der Strafanzeige des Krupp-Managers Cromme umgehen sollte, und ließ vorsorglich die Düsseldorfer taz-Redaktion durchsuchen. Dort fand sie erwartungsgemäß weder eine Kassette mit dem abgehörten und später abgedruckten Telefongespräch noch sonst etwas Verdächtiges. Jetzt entschied die Staatsanwalt schaft, daß die in Frage kommenden Delikte wohl verjährt wären.

Ve.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen