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Aus für „Radio 107“

■ Arbeitsplätze bedroht - Sender will Rechtsmittel einlegen

Hamburg (ap) - Die Hamburgische Anstalt für Neue Medien (HAM) hat dem Privatsender „Radio 107“ am Freitag abend die Lizenz entzogen. Vergeblich hatten die Mitarbeiter in einem offenen Brief an die HAM appelliert, auf einen Widerruf der Sendelizenz zu verzichten, um die 40 Arbeitsplätze nicht zu gefährden. Der Privatsender strahlte seit dem 1. Juli 1987 aus.

Die HAM hatte die Entscheidung über den weiteren Betrieb von „Radio 107“, das am 10. Februar aufgrund finanzieller Schwierigkeiten das Programm eingestellt hatte, mehrfach vertagt. Das Aufsichtsgremium hatte vor allem Bedenken geäußert, weil sich nach dem Hamburger Mediengesetz politische Parteien nicht an Privatsendern beteiligen dürfen. Die Lokal-Regionalfunk Geschäftsführungsgesellschaft mbH (LR), die zwei Drittel an einer neuen Servicegesellschaft von „Radio 107“ halten sollte, gehört zum Unternehmensbereich der SPD.

Vertreter der LR und der bisherigen „Radio 107„-Betreiber hatten vor der HAM-Sitzung betont, daß das SPD -Tochterunternehmen keinen Einfluß auf Programm und Personal des Senders nehmen könne und sich allein aus wirtschaftlichen Gründen daran beteilige. Auch habe die Gesellschaft ihr Verhältnis zur SPD nie verschwiegen, sagte LR-Geschäftsführer Ulrich Hürter. „Der Sinn unseres Unternehmens ist es, Geld zu verdienen.“

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