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In der ersten Reihe

 ■  MATTSCHEIBE

Ein mächtiger Jubelschrei ging unlängst durch die Reihen der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten. Im erbitterten Kampf um Senderechte war es ihnen gelungen, den Privatsendern einen besonderen Leckerbissen wegzuschnappen: die Eishockey-WM 1989. „Bei uns sitzen sie in der ersten Reihe“, prahlten sie ebenso großkotzig wie selbstbeweihräuchernd.

Am Samstag abend nun kam es in Stockholm zum Spiel der Spiele: UdSSR-Kanada, ein hochklassiges, spannendes, grandioses Match, fast ohne Unterbrechungen, fast ohne Strafzeiten, rasantes, furioses Eishockey, wie es in Europa sonst so gut wie nie zu sehen ist. Die Sowjetunion gewann 5:3 und wurde damit Weltmeister.

Und was passierte in der ersten Reihe der Öffentlich -Rechtlichen? Rudi Carrell (ARD), Terence Hill (ZDF), Filme oder Fernsehspiele (Dritte). Dank ihrer berüchtigten Intuition hatten es die Programmplaner fertiggebracht, ausgerechnet das Spiel dieser Eishockey-WM glatt zu ignorieren, eine wahrhaft genialische Meisterleistung.

Wenn jemand meint, sich unbedingt aufdrängen zu müssen, dann aber völlig unfähig ist, mit der delikaten Materie fertigzuwerden, soll er es, bitte schön, lieber lassen. Wir jedenfalls fordern ein sofortiges Verbot für ARD und ZDF, die Senderechte an Sportereignissen jedweder Art zu erwerben, und freie Verkabelung für alle Sportsfreunde.

Matti

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