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Kiew leidet weiter unter Tschernobyl

Moskau (dpa/taz) - Nichts gelernt aus Tschernobyl. So lautet, auf einen kurzen Nenner gebracht, der Vorwurf des Parteichefs der ukrainischen Hauptstadt, Grigorij Rewenko, den dieser drei Jahre nach der Katastrophe am Sonntag in der 'Prawda‘ veröffentlichte. Sicherheit werde in den wieder in Betrieb genommenen Reaktorblöcken erneut klein geschrieben, die Wachsamkeit habe angesichts eines Mangels an qualifizierten Fachleuten nachgelassen. Immer noch, klagt Rewenko, schicke das sowjetische Energieministerium nicht genug Spezialisten nach Tschernobyl, die mit den Problemen in der Folge eines Reaktorunglücks fertig würden.

Aus dem Beitrag des KP-Chefs geht ferner hervor, daß die „Versiegelung“ des Unglücksblocks immer noch nicht hundertprozentig gelungen ist. Der Reaktor war in Beton eingegossen worden, damit keine radioaktive Strahlung mehr austreten kann.

Auch bei der Entseuchung der Umgebung sind nach Angaben Rewenkos die „notwendigen Ergebnisse“ nicht erzielt worden. Rewenko äußerte die Befürchtung, daß im Zuge der Entseuchungsarbeiten radioaktiv verseuchte Substanzen unkontrolliert vergraben worden seien. Zwar gebe es nach Ansicht des Parteifunktionärs keine Alternative zur Atomenergie, die öffentliche Meinung dürfe jedoch nicht ignoriert werden.

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