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MITTWOCH

An den Filmkommödien der 50er Jahre hat sich die Regisseurin Margit Saad orientiert, als sie das Fernsehspiel Lied der Taube drehte. Allerdings nicht an den deutschen Kitsch -Kommödien, an denen sie selbst als Darstellerin beteiligt war, sondern an den spritzigen amerikanischen Geschichten mit Doris Day und Rock Hudson. Eine schwierige Aufgabe, wie sie selber sagt, denn „eine Kommödie verlangt perfekte Dialoge, präzise Schauspieler und eine rasante Regie“. Ob das dem ehemaligen Filmstar, der durch Filme wie Drei Birken auf der Heide, Peter Voss, der Millionendieb oder Melodie und Rhythmus bekannt wurde, gelingt, werden wir um 20.15 Uhr in der ARD sehen.

Ernster wird es da schon um 22.20 Uhr im ZDF. Im Studio 1 versucht Olaf Buhl unter anderem das Problem der militärischen Altlasten unter die Lupe zu nehmen. Denn noch immer lagern in unserem Land Sprengstoffe und chemische Kampfstoffe aus den Kriegsjahren. Experten stellten fest, daß diese Restbestände innerhalb der nächsten fünf Jahre entschärft werden müssen. Andernfalls droht eine chemische Katastrophe.

Die Fangemeinde von Akira Kurosawa schaltet, falls vorhanden, um 21.50 Uhr den Kulturkanal Eins plus ein, in dem dessen Meisterwerk Die sieben Samurai zu sehen ist. In einem abgelegenen Bergdorf Japans werden die armen Bauern jedes Jahr von einer Räuberbande um ihre Ernte gebracht. Der Dorfälteste wirbt sieben Samuraikämpfer an, die den Banditen den Garaus machen. Mit der wehmütigen Beschreibung des mittelalterlichen Samurai-Kults und den packenden Action -Szenen, zum ersten Mal hat er sein Multi-Kamera-System angewandt, um insbesondere die Kampfszenen plastisch und dynamich zu gestalten, wurde Kurosawa 1954 weltbekannt. Einen Samurai-Film mit der packenden Spannung eines Westerns wollte er realisieren, das ist ihm gelungen. Ironie des Schicksals: Unter dem Titel The Magnificent Seven entstand sechs Jahre später in Hollywood ein echter Wildwestfilm nach dem Vorbild Kurosawas.

Zum 800. Hamburger Hafengeburtstag zeigt N 3 um 22 Uhr den neubearbeiteten Film Brüder aus dem Jahre 1929. Der mit Laiendarstellern im Hamburger Hafen gedrehte Film, von Sozialdemokratie begrüßt, von der Fachpresse kritisiert, von den Kommunisten verschwiegen, geriet rasch in Vergessenheit. Neben Mutter Krauses Fahrt ins Glück und Lohnbuchhalter Kremke gilt Brüder heute als „gelungenes Beispiel proletarischer Filmkunst, das die schmale Palette unserere proletarisch-sozialistischen Traditionen bereichert“ (Lichtenstein, 1978). Anhand des Einzelschicksals eines engagierten Schauermanns wird die Geschichte des berühmten Generalstreiks im Hamburger Hafen von 1896/97 erzählt.

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