Solidarisch

■ Eine von vielen Solidaritäts-Hungerstreikerklärungen

Seit heute Morgen verweigere ich jede Form von Nahrung und schließe mich somit aus Solidarität dem Hungerstreik der Gefangenen aus Guerilla und Widerstand an.

Weiterhin fordere ich jeden auf, alle Kräfte zu mobilisieren, damit die Forderungen erfüllt werden.

Die Haftbedingungen sind darauf angelegt, eine politische Auseinandersetzung mit drinnen und draußen unmöglich zu machen, den Gefangenen ihre politische Identität zu rauben und langfristig sie zu liquidieren.

Es ist höchste Zeit, endlich alles dafür zu tun, damit die Forderung nach ZUSAMMENLEGUNG endlich erfüllt wird.

In einer Situation, wo die nächsten Toten schon vorprogrammiert sind, darf uns dies jedoch nicht davon abhalten, eine KLARE POSITION zu beziehen und den Kampf weiter zu führen.

Es war schon immer schmerzlich, Verluste, die uns tief im Herzen betroffen machen, zu beklagen, jedoch hat noch kein Kampf um Befreiung stattgefunden, der nicht Opfer gefordert hat. Dies liegt nicht an uns, sondern am System, was seine Maske fallen läßt, wenn es an empfindlichen Stellen getroffen wird.

Alle Kraft den Gefangenen.

Freie Kommunikation mit drinnen und draußen!

Zusammenlegung der Gefangenen aus Guerilla und Widerstand sofort!

Frankfurt, 8.4.89

Angelika Bloch