piwik no script img

Streit um Stalinismus

Warschau (afp) - Reformer und Konservative haben sich am Freitag in Warschau bei der Nationalkonferenz der kommunistischen Vereinigten Polnischen Arbeiterpartei heftige Rededuelle zur Frage der Bewertung des Stalinismus geliefert, aber schließlich mehrheitlich die damaligen „Säuberungen“ verurteilt. Aus einem Dokument geht hervor, daß die Verantwortung für diese „dunkle Periode“ dem ersten Staatspräsident Polens, Boleslaw Bierut, sowie dem 1987 im Alter von 84 Jahren gestorbenen damaligen Innenminister Stanislaw Radkiewicz angelastet wird. Für die Reformer waren die „Stalinisten“ nichts weniger als „Verbrecher“ gewesen. Mit der Verurteilung des Stalinismus soll „garantiert werden, daß die Partei nie wieder darauf (auf solche Methoden) zurückkommt“. Das Dokument wurde mit deutlicher Mehrheit der 1.700 Delegierten angenommen, nur vier stimmten dagegen und 69 enthielten sich der Stimme.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen