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Arbeitskampf in Brasilien beendet Entlassungen bei VW und Daimler bleiben

Berlin (taz) - Die Massenstreikbewegung in Brasilien ist beendet. In der Metallindustrie der Industriemetropole Sao Bernardo bei Sao Paulo haben jetzt auch die Belegschaften der großen Automultis einem Kompromiß zugestimmt.

Danach werden die Löhne entsprechend dem ursprünglichen Unternehmerangebot um 45 Prozent erhöht. Als letzter Großbetrieb hat VW do Brasil am Mittwoch die Arbeit wiederaufgenommen. Während in den meisten Streikbereichen, in den Häfen, Banken und in Teilen des Öffentlichen Dienstes schon nach dem 1.Mai die Arbeit wiederaufgenommen wurde, hatten die Metallarbeiter von Sao Bernardo den Ausstand fortgesetzt.

Als Reaktion hatten die Unternehmer, allen voran die deutschen Konzerne Mercedes und VW do Brasil, mit fristlosen Rausschmissen aktiver Gewerkschafter und teilweiser Aussperrung der Fabrikkommissionen geantwortet. Bei den Verhandlungen ist es jetzt gelungen, die fast 200 fristlosen Entlassungen bei VW, Mercedes und Ford in reguläre Entlassungen umzuwandeln, was die Unternehmen zu Abfindungszahlungen verpflichtet.

In Brasilien gibt es keinerlei Arbeitslosenunterstützung. Bei Mercedes befinden sich unter den Entlassenen auch zwei Mitglieder der Gesundheitskommission und drei Mitglieder der Fabrikkommission. Die zeitweilige Suspendierung anderer Fabrikkommissionsmitglieder wurde ab sofort aufgehoben.

Die 45prozentige Lohnerhöhung ist nach Ansicht der Gewerkschaften ausreichend, um ein weiteres Absinken des Lebensstandards zu verhindern.

marke

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