piwik no script img

Toter als tot gibt es nicht!

■ betr: Naturschutz

Das Problem der Notüberläufe aus dem Mischwasserrückhaltebecken sei „ab 1992 durch den Bau neuer Kanalrohre und Sammler fast gelöst“. Nur „ein Rest von einigen 100.00 Kubikmetern (!!) Schmutzwasser aus dem Regenüberläufen in offene Gewässer (würde) bei extremen Regenfällen immer bleiben“.

Diese Verlautbarungen des Amtes für Stadtentwässerung und Stadtreinigung sind ein Skandal. Das Problem der Naturzerstörung - aber auch der Gewässerverschmutzung zu Lasten der Mitglieder unseres Deichverbandes - reduziert sich ab 1992 lediglich von 1 Million auf 600.000 Kubikmeter.

Auch wenn die Anzahl der Notüberlaufereignisse nach Abschluß des Programmes „Mischwasser 90“ kleiner werden wird: für die schon beim ersten Notüberlauf der Saison elend verreckten Fische und Millionen Tiere der Wasserfauna ist es ohne Bedeutung, wie viele Notüberläufe danach in dem Jahr noch folgen werden.

So darf es nicht weitergehen. Ich habe schon anläßlich des Planfeststellungsverfahrens „Mischwasser 90“ für den Deichverband eine Lösung durch biologische Klärteiche vor Ort gefordert - zumindest für die Hauptdreckquellen aus den Rückhaltebecken in Horn und an der Müllverbrennungsanlage. Wenn an einer Problemlösung „etwas dran“ ist, wie Dieter Voigt als Planungschef für die Stadtentwässerung zitiert wird, dann wird es aber höchste Zeit, diese Möglichkeit forciert anzugehen. Die Notüberläufe belasten die Landwirtschaft, sie zerstören unsere Natur im Lande Bremen und sind mit Schuld an der Nordseeverschmutzung.

Es muß mehr getan werden, als nur über das Programm „Mischwasser 90“ zu reden.

Gerold Janssen

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen