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CDU Pro-Bunny

■ Eine nackte Playboy-Schönheit auf großformatigen Werbeflächen ist für CDU-Frau kein Stein des Anstoßes

Nicht jedes Abbild einer nackten Frau in der Öffentlichkeit sei diskriminierend oder frauenfeindlich, und Diskriminierung dürfe nicht als Argument für Prüderie herhalten, erklärte gestern die frauenpolitische Sprecherin der CDU, Irina Schlicht, zu einer Beschwerde ihrer Kollegin in der SPD, Ingrid Holzhüter, welche diese beim Deutschen Werberat gegen eine Werbeaktion des „Herrenmagazins“ 'Playboy‘ eingelegt hatte. Stein des Anstoßes war für die SPD-Frauen eine unbekleidete „Playboy-Schönheit“, die großformatig auf Plakatwänden in U-Bahnhöfen und an anderen Stellen der Stadt zu sehen war. Der Vorstoß der SPDlerinnen war auch von der neuen Frauensenatorin Anne Klein begrüßt worden. Ihrer Meinung nach verletzt die abgebildete Nackte die Würde aller Frauen, weil mit ihr die permanente Verfügbarkeit von Frauen suggeriert wird. Frau Klein will für künftige Fälle prüfen lassen, ob durch veränderte Vertragsbedingungen mit der VVR Berek, einem Tochterunternehmen der BVG, das für die Werbung verantwortlich ist, derartige Fälle von Frauendiskriminierung ausgeschlossen werden können. Der zuständige BVG-Direktor hatte zu der von zahlreichen Frauen vorgebrachten Beschwerde in der Presse geäußert, daß er das Plakat nicht hätte kleben lassen, wenn er das Motiv gekannt hätte.

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