: Ortega in Irland
Dublin (taz) - Nach dem frostigen Empfang in Bonn und London wurde Nicaraguas Präsident Daniel Ortega zum Abschluß seiner Europareise in Irland geradezu gefeiert. In einer sehr öffentlichen Veranstaltung in der vollbesetzten Dubliner „National Concert Hall“ am Freitag abend sagte Ortega, Nicaragua habe „viel vom Kampf des irischen Volkes gelernt“. Seine Rede wurde immer wieder von Ovationen unterbrochen. Zum Abschluß der Veranstaltung schwenkte Ortega die irische Trikolore, während der Labour-Abgeordnete Michael D. Higgins mit der Flagge Nicaraguas wedelte. Am Nachmittag hatte der irische Regierungschef Charles Haughey in einem einstündigen Gespräch mit Ortega Irlands Sympathien und Verständnis für Nicaragua hervorgehoben und zugesagt, sich im Rahmen der Europäischen Gemeinschaft für Wirtschaftshilfe und Investitionen in Nicaragua einzusetzen. Irland übernimmt im Januar 1990 die EG-Präsidentschaft. Offenbar hat es Ortega in Irland so gut gefallen, daß er gestern nach Abschluß des offiziellen Besuches beschloß, noch ein paar Tage Urlaub an der irischen Westküste zu verbringen.
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