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Petunien: „Keine kalten Füße“

Berlin (taz) - Das Kölner Max-Planck-Institut hat sein Freiland-Experiment mit genmanipulierten Petunien „ausschließlich aus wissenschaftlichen Gründen“ verschoben. Dies erklärte gestern der Kölner Biologe Peter Meyer vom MPI gegenüber der taz. Wegen der fortgeschrittenen Vegetationsperiode sei eine optimale Durchführung des Versuchs in diesem Jahr nicht mehr möglich gewesen. Meyer widersprach der Behauptung, sein Institut habe „kalte Füße“ bekommen und wegen der Akzeptanzprobleme oder wegen der rechtlich unklaren Lage in diesem Jahr auf das Experiment verzichtet. Das Institut habe die Verzögerung durch die verspätete Genehmigung in Kauf genommen, weil man beim BGA bewußt keinen Druck machen und auf jede Einflußnahme verzichten wollte.

Die NRW-Grünen begrüßten gestern die Verschiebung der ersten Freisetzung von genmanipulierten Organismen in der Bundesrepublik. Sie wollen aber an ihrer Klage gegen die erfolgte Genehmigung des Experiments durch das BGA festhalten. An dem Skandal der Genehmigung des Freilandversuchs ohne Rechtsgrundlage habe sich nichts geändert, sagte Ökologie-Referentin Katrin Grüber.

Das Bundesgesundheitsamt ist von dem Kölner Verzicht überrascht worden. Wie gestern zu erfahren war, hätten die Kölner Forscher bisher keinen Termindruck zu erkennen gegeben. Allerdings sei offenbar das vorgesehene genmanipulierte Erbmaterial nicht in ausreichender Menge für die 37.000 Petunien, die ins Freiland sollten, vorhanden gewesen.

An den Pflanzen sollten Farbmutationen der Blüten durch „springende Gene“ untersucht werden.

-man

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