Hungerstreik

■ Eine der sieben hungerstreikenden Gefangenen im Knast Plötzensee brach Streik aus Gesundheitsgründen ab

Eine der ingesamt sieben Gefangenen, die sich in der Frauenhaftanstalt Plötzensee im unbefristeten Hungerstreik befinden, hat ihre Nahrungsverweigerung am vergangenen Donnerstag abgebrochen. In einer erst gestern bei der taz eingegangenen Presseerklärung der Frauen wird der Abbruch der „seit Jahren HIV-positiven“ Gefangenen X damit begründet, daß sie plötzlich große Schmerzen an der Milz bekommen habe und „so stark geschwächt war, daß sie liegenblieb“. Die Gefangenen äußerten in dem Schreiben die „Angst“, daß bei X „eine Krankheit ausbricht, die nie mehr unter Kontrolle zu bringen ist“, und forderten deshalb die sofortige medizinische Untersuchung und Betreuung durch einen Arzt ihres Vertrauens. Als „offenen Angriff“ auf ihr Leben bezeichneten sie außerdem, daß an die übrigen hungerstreikenden - zum Teil ebenfalls HIV-positiven Gefangenen „viel zu niedrige“ bis gar keine Dosen Vitamin ausgegeben würden. Die Erklärung endet mit der an den Senat gerichteten Aufforderung, „endlich zu handeln“. Wie berichtet, wird mit dem Hungerstreik unter anderem gefordert, mit den übrigen in Plötzensee untergebrachten Insassinnen „selbstbestimmt“ zusammenkommen zu können. Justizverwaltung und Anstaltsleitung zeigten sich bislang nur zu geringfügigen Zugeständnissen bereit (siehe taz vom Freitag).

plu