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Aids Die Afrika-Legende

Es begab sich vor langer langer Zeit in fernen Lande Afrika, da biß ein viruskrankes Rhesusäffchen (oder war es eine grüne Meerkatze?) einen ahnungslosen Buschmann ins Bein. Der gute Mann dachte sich nichts weiter dabei, legte sich zu seiner Buschfrau in die Hütte und zeugte fleißig Kinderlein. Doch eines Tages sank er totkrank nieder, der Körper mit schwarzen Punkten übersät. So erging es auch vielen Stammesgenossen. Eine schreckliche Seuche, von der die Welt nichts wußte, suchte das Dorf heim. Eines Tages brach ein Urenkel jenes Mannes auf in die große Stadt. Dort nahm er sich ein leichtes Mädchen und schwuppdiwupp war die Krankheit überall. Oder war das in der Karibik, von wo es die reiselustigen Amerikaner mit in ihr sauberes Land nahmen? Oder ist das Virus in einem Kriegslabor erfunden worden? Also nochmal von vorn: Es war einmal in einem amerikanischen Genforschungslabor, da gelang findigen Wissenschaftlern, ein Virus, das bei isländischen Schafen eine Gehirnkrankheit auslöst, mit einem menschlichen Krebsvirus zu kreuzen. Das Ergebnis testeten sie an amerikanischen Strafgefangenen. Die zeigten zunächst keine bedeutsame Reaktion, doch bei ihrer Entlassung verbreiteten sie klammheimlich eine tödliche Seuche...

Die Legenden sind widersprüchlich. Wie Aids entstand und woher das Virus kommt, ist immer noch nicht geklärt. Keine der bisherigen Theorien und Vermutungen ist allgemein anerkannt. Die taz hat seinerzeit ausführlich über die verschiedenen Positionen zur Entstehungsgeschichte berichtet (u.a. 28./18.2.87, 26.3.87). Nun versuchen die Filmemacher Malte Rauch und Heimo Claasen in ihrer Reportage, den gegenwärtigen Stand der internationalen Diskussion wiederzugeben. Dabei kommen afrikanische, deutsche, amerikanische und französische Aids-Fachleute zu Wort. Im Anschluß an die Sendung, die zeitgleich im hessischen Regionalprogramm und bundesweit bei Eins Plus läuft, folgt eine Live-Diskussion. Daran beteiligen sich unter anderen auch der Ost-Berliner Biologe Jakob Segal, der die Genmanipulationstheorie vertritt, und der schwedische Epidemiologe Michael Koch, dessen Haltung im Zusammenhang mit seiner bayerischen Aids-Sachverständigenrolle umstritten ist. (22.30 Uhr, Hessen3 und Eins Plus)

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