piwik no script img

Nachlaß von Ödön von Horvath u.a.

Der literarische Nachlaß des Dramatikers Ödön von Horvath (1901-1938) ist am Donnerstag im Londoner Auktionshaus Sotheby's nicht unter den Hammer gekommen, da kein Interessent den Mindestpreis von 300.000 Pfund (954.000 Mark) bot. Das über 6.000 Seiten umfassende Archiv wurde daraufhin von der Auktion zurückgezogen. Zuvor war im Auktionssaal große Verwirrung entstanden, als ein Bieter, der offensichtlich mit dem Verlauf von Versteigerungen nicht sehr vertraut war, bis zu 280.000 Pfund (890.000 Mark) mitbot, sich aber weigerte, ein weiteres Gebot abzugeben und stattdessen versuchte, auf 270.000 Pfund (858.000 Mark) zurückzugehen. Sotheby's wollte die Identität des Mannes nicht bekanntgeben. Vermutlich handelte es sich um eine Horvath-Figur. Vor der Entscheidung, ob das Archiv zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal komplett oder in Teilen versteigert werden solle, muß zunächst der Besitzer wieder kontaktiert werden. Laut 'Spiegel‘ hatte die Witwe von Horvaths Bruder per Gerichtsbeschluß die Berliner Akademie der Künste gezwungen, den Nachlaß, der sich dort leihweise befand, herauszugeben und damit gedroht, das Archiv auch in Einzelteilen zu verkaufen, wenn es bei Sotheby's nicht den Mindestpreis erreichen sollte. Ihre hohen Geldforderungen, meinen andere, rühren allerdings vor allem daher, daß sie in Sachen Vermarktung eines Autors extrem schlechte Erfahrungen gemacht hat. Vor allem mit dem Suhrkamp-Verlag.

Jurek Becker übernimmt im Sommersemester die Gastdozentur für Poetik an der Frankfurter Universität. Sein Thema: Warnung vor dem Schriftsteller. Beginn am 23. Mai.

Vom 15.-24. September gibt's in Stuttgart wieder die Internationalen Festtage Alter Musik: 14 Konzerte zum Thema Musik in Italien vor 1800.

David Bowies Debütalbum mit seiner neuen Band Tin Machine erscheint in England noch diesen Monat. Nichts von seinem Solo-Material wird recyclet, die Songs sind alle neu. Zur Band gehören Gitarrist Reeves Gabrels, Tony und Hunt Sales an Bass und Schlagzeug. Mit letzteren hat Bowie bereits bei Iggy Pops Lust for Fun-Album (1977) zusammengearbeitet. In London wird die Gruppe auch auftreten, aber wann, weiß noch keiner.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen