: Alaska: Exxon-Beschäftigte logen
■ Teil der Haftpflicht sollte auf die Regierung in Washington abgewälzt werden
Anchorage (ap) - Die Regierung des US-Staates Alaska hat Exxon-Beschäftigte beschuldigt, bei der Untersuchung über den Unfall des Supertankers „Exxon Valdez“ unter Eid gelogen zu haben. Sie hätten damit die finanziellen Interessen der Firma schützen und einen Teil der Haftpflicht für die schlimmste Ölpest in der Geschichte der USA abwälzen wollen, sagte der Vertreter Alaskas bei den Anhörungen in Anchorage, Bob LeResche.
Er warf den Exxon-Vertretern vor, fälschlicherweise ausgesagt zu haben, die Menge des ausgeströmten Öls habe nicht abgesaugt werden können, und die Behörden hätten sich mit der Genehmigung für den Einsatz chemischer Bindemittel Zeit gelassen. Dabei gehe es darum, daß der Konzern möglicherweise einen Teil der Haftpflicht einspart, wenn er nachweisen kann, daß die Regierung Maßnahmen zur Beseitigung des Ölteppichs verzögert hat.
In einem Bericht des US-Verkehrsministers Samuel Skinner und des Leiters der Umweltschutzbehörde William Reilly hieß es, alle beteiligten Unternehmen und verantwortlichen Behörden hätten nach der Ölkatastrophe versagt. Kritisiert würden der Staat Alaska, die ölgesellschaft Exxon, der Pipelinebetreiber Alyeska und die Bundesregierung. Weil jahrelang alles gutgegangen sei, seien alle selbstgefällig geworden.
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