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Kompromiß in Panama?

■ Regierung schlägt dreiköpfige Junta unter der Führung der Opposition vor / Rücktritt Noriegas erst 1991

Panama (afp) - Aus Regierungskreisen aus Panama wurde am Montag ein Vorschlag zur Bereinigung der politischen Krise bekannt, die sich nach der Annullierung der Wahlen vom 7. Mai verschärft hat. Danach soll nach Ende der regulären Amtszeit des jetzigen, von Armeechef Manuel Noriega eingesetzten Präsidenten Manuel Solis Palma am 1. September eine dreiköpfige Regierungsjunta mit dem Oppositionskandidaten Guillermo Endara an der Spitze gebildet werden, der zudem ein Militär und eine vom Regierungslager wie von der Opposition akzeptierte Persönlichkeit angehören.

Noriega selbst, der eigentliche Machthaber des Landes, soll nach diesem Vorschlag 1991 in den Ruhestand treten. Voraussetzung für den Rücktritt des Armeechefs sei allerdings, daß die USA die gegen ihn laufenden Gerichtsverfahren wegen Drogenhandels einstellen und die Wirtschaftssanktionen gegen Panama aufheben.

Die Opposition hat bislang jeden Vorschlag abgelehnt, der nicht ausdrücklich den Wahlsieg ihres Präsidentschaftskandidaten beinhaltet. Gestern traf auch die vierköpfige Delegation der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in Panama ein, die zwischen Opposition und Regierung vermitteln will.

In einem „Appell an das Gewissen der Völker Amerikas“ warnte Noriega die Delegationsmitglieder allerdings, sich in innerpanamaische Angelegenheiten einzumischen. Sein Land werde „die letzte Schlacht für die lateinamerikanische Würde gegen den Imperialismus schlagen“, sagte der Armeechef, und forderte die OAS-Delegation auf, gegen die wirtschaftliche Blockade, die psychologischen Aggressionen und die Allmachtallüren der USA gegenüber Panama zu protestieren.

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