Hungerstreik in Plötzensee beendet

Berlin (taz) - Der Hungerstreik in der Frauenvollzugs -Anstalt Berlin-Plötzensee ist am Montagabend beendet worden, nachdem die Forderungen der Inhaftierten in einem Gespräch mit Vertretern der Justizverwaltung und der Anstaltsleitung weitgehend erfüllt worden waren. Demnach dürfen künftig höchstens zehn Prozent der ein- und ausgehenden Post stichprobenartig kontrolliert werden. Diese geöffneten Stichproben müssen an die Gefangenen zurückgeleitet werden, damit überprüfbar ist, ob es sich tatsächlich um Stichproben oder um gezielte Kontrolle einer Inhaftierten handelt.

Zudem werden die Zellen in den Häusern ab 15.45 bis 21.45 jede Stunde für eine viertel Stunde geöffnet, so daß die Inhaftierten sich zusammenschließen lassen können. Zugesichert wurde, daß diese Regelung erweitert wird. Besuche von Angehörigen, mit Ausnahme der Ehemänner, finden künftig ohne Trennscheibe statt.

In einer Arbeitsguppe der Justiz werden zudem derzeit die Modalitäten für geplante „Kommunikationstreffen“ von Gruppen aus dem Knast mit Besuchergruppen von außen festgelegt. Von den sechs Gefangenen, die zuletzt im unbefristeten Hungerstreik waren, hungerten zwei bereits länger als sechs Wochen.%%