: Summer in the city
■ Ein cooles Musikprogramm lockt in die Keller
Hot town, summer in the city... Es ist (fast) Sommer. Die Sonne scheint, das Herz lacht und der Badesee lockt. Statt in verqualmten Konzertsälen herumzuhocken, sollten Bremens BürgerInnen lieber in der freien Natur weilen solange es sie noch gibt. Also heraus ins Blockland, um die beiden Galloway-Rinder zu beobachten, in den Bürgerpark zum Frisbee-Spielen, mit dem Rennrad den Klassiker Syke-Okel -Syke abfahren oder einfach im Gartenlokal kühle Getränke einnehmen.
Jedenfalls lohnt der Besuch der vielfältigen Musikaktivitäten nur für Stubenhocker. Also Sonnenmuffel aufgepaßt: Eine Konzertanküngigung des nächsten Monats nur für Euch.
Nach dem Eisessen am 2.6. solltet ihr Eure bleichen Gesichter unbedingt ins Modernste tragen, denn da wird's kompensatorisch ultracool. The Lounge Lizards „faken“ mal wieder durch die Lande, gänsehäutige Saxophon-Töne von John Lurie, geschrabbelte Saitenklänge unter Marc Ribots Händen und verquere Tastenlaute von Johns Bruder Evan eingeschlossen. Eigentlich ein Konzert für das Kühlhaus bei Bremerland, vielleicht das nächste Mal. Schon zwei Tage später kommt Ihr Frischluftallergiker voll auf Eure Kosten. Rose of Avalanche werden den Schlachthof am 4.6. noch um einiges musikalisch verdunkeln, vor Sonnenpickeln besteht also keine Gefahr. Der Anti-Natur-Trip könnte am 16.6. in seine nächste Phase gehen, wenn Unknown Gender wieder einmal rohes Liedgut von der Bühne des Römer ins Publikum schleudern. Leider ist von der ursprünglichen New Yorker Frauenbesetzung nur noch Lynne Messinger dabeigeblieben, aber im Verein mit Drummer Ethan Winogrand ist mit Sicherheit klangvolles zu erwarten.
Am 20.6. könntet Ihr dann in Konflikte kommen, aber eigentlich scheidet die SOS Band im Modernstenvon vornherein für Euch aus. Sie sind einfach zu tanzbar und zu sonnig im Gemüt. Wenn Ihr Eurem lichtscheuen Verhalten treu bleiben wollt, ist der Römer am selben Abend die erste Adresse. The Bomb Party aus Leicester sind schon allein wegen ihres Namens einen Besuch wert, denn „unlogischer, hilfloser und aufgebrachter Rock“, das ist doch etwas für die Zeit nach der Dämmerung. Am folgenden Abend spielt der göttliche David Thomas mit Pere Ubu im Bremer Vorort Hamburg, ein Muß für alle Dunkelheitsfanatiker, darum Vorsicht auf der Autobahn bei der Hinfahrt.
P.S. Sollte sich das Wetter wie in den letzten Jahren im Juni zu einer Bremer Durchschnittslage entschließen, sind natürlich auch alle anderen Kulturinteressierten aufgefordert. Aber nur dann. Jürgen Franck
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