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Kino:

■ Schade, daß er nicht besser ist

Es gibt Filme, bei denen man eher traurig als enttäuscht ist, weil sie nicht so gut sind, wie sie es verdient hätten. So geht es mir mit „Vatanyolu“, der alle Grundvoraussetzungen dazu hatte, ein origineller und witziger Film zu werden. Die Regisseure Enis Günay und Rasim Konyar hatten eine gute Idee für das Buch, gute Schauspieler und die besten Intentionen, aber dann haben sie den Film so schlurig inszeniert, daß man sich hinterher nur noch an Mängel erinnert.

So werden in den verschiedenen Einstellungen einer Szene die Schauspieler erst nassgeregnet und dann sind sie plötzlich wieder trocken. Man kann genau die Vorrichtung erkennen, mit der Staub aufgewirbelt wird, und obwohl der Film in Türkisch mit deutschen Untertiteln gezeigt wird, ist er so schlecht nachsynchronisiert, daß die Lippen sich nur selten passend zu dem bewegen, was man hört. Der Schnitt ist holperig, und dadurch wirkt zum Beispiel die letzte Szene so, als würde einfach zum Schluß eine Tür zugeknallt. In jedem Film kann man Fehler entdecken, aber wenn sie so gehäuft ins Auge springen, verderben diese handwerklichen Unzulänglichkeiten die ganze Produktion.

Schade um die sympathische Familie von Jusuf, die auf der Heimreise von Frankfurt in die Türkei schon nach wenigen Kilometern mit einem Achsenbruch im deutschen Wald landet. Der patriarchalische Vater und die in Deutschland geborenen Kinder, die nichts in die alte Heimat zieht, bauen sich hier eine vorläufige Idylle, eine Zwischenheimat auf - mit Lagerfeuer, Lehmhütte und Gemüsefeld. Ihre Geschichte - ohne das sozialkritische Pathos, das deutschen Produktionen über Türken bisher eigen war - wäre es wert gewesen, besser erzählt zu werden.

Wilfried Hippen

Filmstudio 15.30, 18.00, 20.30

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