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Liebe und Träume im Abendrot

■ Erster Berliner Fußballsieg über Meppen (2:1) / Wenigstens noch einer der Zuschauer liebt Blau-Weiß / Neue Hoffnungen auf das Unmögliche geweckt

Als alle anderen schon gegangen waren, saß der Treueste noch im Abendrot des Olympiastadions und träumte von schönen vergangenen und zukünftigen Zeiten. „Ick bin ja echt valiebt in die Kicka, wa, das wird noch“, sprachs und nickte zuversichtlich in Richtung Rasen, wo die Blau-Weißen sich nach ihren 2:1 noch austrabten.

Na ja nun, soll er ruhig träumen, der Verliebte, doch selbst Pessimisten mußten zugeben, daß an diesem Samstag wirklich alles zugunsten der Berliner lief. Zum einen ließen die Konkurrenten um den für die Relegation berechtigenden dritten Platz, Homburg und Aachen, kräftig Federn, zum anderen zeigte Blau-Weiß eines seiner besten Rückrunden -Spiele, allerdings etwas unterstützt von den bisher so auswärtsstarken Meppenern.

Zwar zeigten sich auch im Olympiastadion, daß sie eine gefährliche Kontermannschaft sind, aber gegen das Glück der Berliner und deren Torwart Mager kamen sie nicht an. Nur einmal war der gute Reinhard völlig weggetreten, als er eine Rückgabe nicht festhielt und Thoben den Ball ins Tor spitzelte. Schiri Kautschor, von Trillern aus dem Publikum manchmal verwirrt, meinte aber, der Meppener hätte geschubst und zählte den Treffer nicht.

Ebenso schusselig war der SV-Keeper Koopmann. Beim ersten Treffer durch Adler war er noch machtlos, das zweite Tor bereitete er aber mustergültig vor, als er einen Schuß Schlegels genau vor Schlumbergers Füße klatschte. Viel besser fangen konnte Berlins Libero Levy den Ball vor dem eigenen Strafraum, wofür er auch gleich gehen durfte. Doch auch mit einem Spieler mehr schafften die Gäste nur noch den Anschlußtreffer, sonst blieben beide Teams verbunden im Auslassen erstklassiger Torchancen.

Mit vereinten Kräften können es nun beide Berliner Klubs schaffen, wenigstens die Blau-Weißen in Richtung erste Liga zu hieven. Trotz der unglücklichen 3:4-Niederlage am Freitag in Osnabrück erscheint die Hertha stark genug, in den letzten beiden Heimspielen Saarbrücken und Homburg Punkte abzunehmen, während auch die Blau-Weißen der „London„-Truppe noch einen überziehen können, bevor am 15.Juni Düsseldorf zum entscheidenden Spiel um den Aufstieg nach Berlin kommt.

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