: Klatsch und Tratsch-betr.: "Klatsch von gestern", taz vom 29.5.89
Betr.: „Klatsch von gestern“, taz vom 29.5.89
Der „Klatsch von gestern“ unterstellt der Senatorin für Frauen, Jugend und Familie und ihrer persönlichen Referentin grünen und feministischen Filz. Beides ist nicht der Fall. Sorry - danebengeklatscht, taz.
Die Senatorin hat vielmehr auf Anregung einer Organisation von Planerinnen und Architektinnen (FOPA e.V.) entsprechend den Koalitionsvereinbarungen an die Geschäftsführung der S.T.E.R.N.-GmbH appelliert, freiwerdende leitende Stellen mit Frauen zu besetzen, da es gerade im Bereich der Stadterneuerung qualifizierte Architektinnen, Stadt- und Sozialplanerinnen gibt.
Für Anregungen dieser Art ist die Senatorin im übrigen sehr dankbar, weil es sich bei S.T.E.R.N. um eine Firma handelt, die ausschließlich durch öffentliche Aufträge finanziert wird.
Wie bereits angekündigt, sollen öffentliche Aufträge künftig bevorzugt an solche Firmen vergeben werden, die in ihrem Unternehmen Frauenförderpläne umsetzen, die sich an den Vorgaben aus den Förderrichtlinien im öffentlichen Dienst orientieren.
Wer und wieviele Personen sich um die leitende Stelle bei S.T.E.R.N. beworben haben, bzw. bewerben wollten, wußten weder die Senatorin noch ihre Referentin. Ihnen ging es allein um das frauenpolitische Anliegen - die Frauenförderung.
Bei der Behauptung, eine Bewerberin stamme aus denselben feministischen Zirkeln wie die persönliche Referentin, handelt es sich um einen klassischen Fall von Zirkelklatsch: nach dem Stille-Post-Prinzip kommt zwar oft höchst Amüsantes, aber meist auch Schiefes heraus, denn eines der obersten Klatschprinzipien lautet bekanntermaßen: Immer so tun als ob, es wird schon was hängenbleiben. Das gilt auch für vermeintliche Zirkel.
Gundel Köbke, Pressesprecherin der Senatsverwaltung für Frauen, Jugend und Familie
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