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OECD: Welthandel bleibt instabil

■ Überschüsse der BRD und Japans steigen 1990 weiter / Konstante Arbeitslosenquote

Paris (dpa) - Die OECD erwartet keinen Rückgang der Ungleichgewichte im Welthandel. In ihrer Juni-Prognose sagt sie für die BRD für 1989 eine Stagnation des Leistungsbilanz -Überschusses bei 48 Milliarden Dollar voraus. 1990 werde der Überschuß sogar auf 53 Milliarden Dollar steigen. Ähnlich sei die Lage in Japan, wo der Überschuß nach annähernder Stagnation bei 80 Milliarden Dollar auf 83 Milliarden Dollar 1990 zunehmen werde.

Für die USA erwartet die OECD - anders als der pessimistischere IWF - einen Rückgang des Leistungsbilanzdefizits von 135,3 Milliarden Dollar (1988) über 123 Milliarden (1989) auf 116 Milliarden im Jahr 1990. Den Berechnungen liegt ein Dollarkurs von 1,89 DM zugrunde. Liege der Dollar darüber, sei mit einem langsameren Abbau der US-Defizite zu rechnen, hieß es.

Das Bruttosozialprodukt der westlichen Länder wird der OECD zufolge 1989 um 3,75 Prozent und 1990 um 2,75 Prozent steigen. In der BRD werde sich das Wachstum von 2,5 Prozent im 2. Halbjahr 1989 auf 3,25 Prozent im 1. Halbjahr 1990 beschleunigen, um anschließend wieder auf 2,75 Prozent zurückzugehen.

In Japan werde die Expansion in den zwölf Monaten bis zur 2. Jahreshälfte 1990 von 4,5 auf vier Prozent abnehmen, während sich das Wachstum in den USA bei 2,25 Prozent stabilisieren werde.

Mit einem Rückgang der Arbeitslosenquoten ist laut OECD trotz der guten Wachstumsaussichten nicht zu rechnen. Nur die Bundesrepublik macht mit einer Abnahme von 7,5 Prozent 1989 (nach OECD-Kriterien) auf 7,0 Prozent 1990 eine Ausnahme.

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