: Bremer Geschäfte plötzlich dicht
■ Riesige Beteiligung an gewerkschaftlicher Urabstimmung
Ab sofort ist auch in Bremen täglich mit Streikaktionen in Bremer Kaufhäusern und Einzelhandelsgeschäften zu rechnen. Bis 19 Uhr stimmten gestern die Mitglieder der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherung über Kampfmaßnahmen ab. Die bei Karstadt und Brinkmann beschäftigten Mitglieder der DAG stimmten gestern zu 100 Prozent für Streik. Beim Baumark Obi stimmten 95 Prozent der HBV-Organisierten für Streik. Das Gesamtergebnis der HBV in anderen Betrieben lag gestern bei Redaktionsschluß noch nicht vor, auf
grund der hohen Beteiligung und der Ergebnisse in anderen Tarifbezirken rechnete HBV-Vorsitzender Hans-Jürgen Kröger gestern mit einer „überwältigenden“ Mehrheit für Streikmaßnahmen. Welche Geschäfte in Bremen bestreikt werden sollen, wollte der HBV-Vorsitzende allerdings noch nicht verraten: Die Arbeitgeber sollen nicht durch Zeitungsmeldungen über die Streiktaktik informiert werden.
Im niedersächsichen Einzelhandel haben sich unterdessen am Freitag die Streikmaßnahmen ausgeweitet. In Northeim blieb
ein Kaufhaus geschlossen, in Hannover konnte ein Großmarkt nicht öffnen. In Rinteln wurden Lager von Aldi bestreikt.
Sprecher beider Gewerkschaften zeigten sich mit dem Verlauf der Aktionen zufrieden. An dem Streik in Northeim hätten sich 108 von 133 Beschäftigten, in Hannover 180 von 230 Beschäftigten beteiligt. Nur durch den Einsatz von Streikbrechern hätten vom Lager Rinteln aus sieben bis acht Filialen beliefert werden können. DAG und HBV wollen am heutigen Samstag die Streiks fortsetzen.
taz/dpa
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