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Müllcontainer

Zur Arbeitsniederlegung im Tegeler Knast  ■ K O M M E N T A R

Was sich nun in Berlins größter Haftanstalt Tegel abspielt, daß hat es in den letzten Jahren nicht mehr gegeben: Eine nicht unerhebliche Anzahl von Insassen - die Zahlenangaben von drinnen und draußen differieren, wie könnte es anders ist aus Protest gegen ihre Haftbedingungen nicht etwa in einen Hungerstreik getreten, sondern hat die Arbeit niedergelegt, was im Knast schon etwas anderes als draußen heißt. Denkbare Konsquenzen für den Gefangenen: Sofortige Ablösung von der Arbeit, kein Geld für Einkauf, Strafverlegung, Einflüsse auf den Vollzugsplan. Wer die Arbeit im Knast niedergelegt, berührt damit einen hochsensibelen Bereich weil der ganze Anstaltsbetrieb lahmgelegt werden kann wenn der Funke überspringt. Besonders zu bemerkenswert ist jedoch, das der Streik in Tegel ausgerechnet von dem Haus II ausgeht, daß von den Gefangenen nicht umsonst als „Müllcontaniner“ bezeichnete wird. Daß sich ausgerechtnet die aussichtlosesten Kandidaten des Knasts, für die kein Platz in den priviligierten Wohngruppen zu haben ist, zu dieser brisanten Aktion aufgerafft haben, sollte Grund zum Nachdenken geben. Das Faß zum Überlaufen gebracht hat die Entscheidung, das der Müllcontainer in Zukunft von dem ehemaligen Chef der Sicherheitstruppe, Seider, und seinem Vertreter, Reuthe, regiert werden soll. Das heißt nichts anderes, als das der Müllcontainer ein Müllconatiner bleibt, weil mit diesen beiden Sicherheitsexperten keine rot-grüne Reformpolitik möglich sein wird.

Plutonia Plärre

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