: Umweltschutzorganisation Bundeswehr?
■ betr.: „Wo laufen sie den hin? - Soldaten zum Wattenmeer-Schützen!“ (TAZ vom 22.5.1989)
Zu behaupten'die Bundeswehr sei eine Umweltschutzorganisation ist genauso lächerlich wie, sie sei die größte Friedensbewegung.
Dank der Aktionen der wirklichen Friedensbewegung und der im Osten begonnenen realen Abrüstung und Verschrottung von Militärgeräten und der Demobilisierung von Soldaten verschwindet das bisher wirksame Feindbild.
Um der sogenannten Akzeptanzkrise der Bundedwehr entgegenzuwirken - noch nie gab es so viele Wehrdienstverweigerer und ein solches politisches Klima gegen Aufrüstungsprojekte wie den Jäger 90 oder atomare Nachrüstung-, müssen Bundeswehrsoldaten nun fürs Wattenmeer staffellaufen.
Indem die Bundeswehrführung ihren Mordwerkzeugen Tiernamen wie Leopard, Marder, Gazelle, Gepard, Panther, Fuchs, Puma, Habicht (hawk), Jaguar, Skorpion, Kobra, Hornisse, Falke, Adler usw. gab,(Nachzulesen in „Militarisierungsatlas“ des Luchterhandverlages), wollte sie Aufrüstung und Bundeswehr als Natur, als Naturnotwendiges propagieren.
In Wirklichkeit sind Ökologie und Militär unaufhebbare Gegensätze.
Oder will die Bundeswehrführung ökologische, vielleicht grün explodierende Munition, ökologische Panzerketten und Tiefflieger einsetzen?
Mit schöner Regelmäßigkeit versacken jährlich Panzer in den norddeutschen Mooren, über die Watten donnern Tiefflieger, die eingedeichte Meldorfer Bucht-also frisch gewonnenes Land, dient zum Raketenschießen, die Bundesmarine ballert über der Nord-und Ostsee.
Der erfolgreichste Wattenschutz wäre die Demobilisierung unserer Armee.
Wolfgang Brandt
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