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"Zeit-Zeichen"-Symposium der Gesamthochschule Kassel / Säurefraß bei Büchern

Unter dem Titel Zeit-Zeichen veranstaltet die Gesamthochschule Kassel vom 29. Juni bis zum 2. Juli ein internationales Symposion. Die Beschleunigung der Zeit durch neue Technologien unmd Medien, aber auch die Entdeckung nicht-linearer Zeitbegriffe (etwa in der Physik) bilden den Themenhorizont, zu dem Natur- und Geisteswissenschaftler/innen sprechen werden, u.a. Ulrich Sonnemann („Die Ohnmacht des Raums und der Fehlschlag der Zeitentmachtung“), Jacques Derrida („Donner le temps“), Samuel Weber („Zeit und Trauma - Benjamin, Heidegger“) und Friedrich Kittler („Real-Time-Analysis/Time-Axis -Manipulation“). Weitere Schwerpunkte sind „Virtualität und Pluralität: Zeit in Natur und Kosmos“ und „Maschinen und Medien: Zeitbilder zwischen Kunst und Künstlichkeit“. Die Teilnahmegebühr für vier Tage beträgt 75 DM (Studenten 35 DM), Anmeldungen an: Gesamthochschule Kassel, Projekt „Zeit -Zeichen“, c/o WZ II, Postfach 10 13 80, 3500 Kassel (Tel:0561/804-2811).

Frankfurter Forschern ist die Entwicklung eines neuen Verfahrens zum Kampf gegen den Säurefraß bei Büchern gelungen. Die Stadt Frankfurt teilte am Dienstag mit, ein Forschungsprojekt der Deutschen Bibliothek sei so weit gediehen, daß es im Frühjahr kommenden Jahres zum Einsatz kommen könne. Der Säurefraß zersetzt Bücher aus industriell gefertigtem Papier, wie es seit dem 19. Jahrhundert im Gebrauch ist. Damals wurde das uralte Material Hanf, das nahezu chemiefreie Papierherstellung ermöglicht, durch Holz und Chemikalien abgelöst. Der Säuregehalt dieses Papiers kann schon nach einigen Jahrzehnten zum Zerfall des Buches führen. Bibliotheken in aller Welt sehen große Teile ihrer Bestände daher zunehmend von der Vernichtung bedroht. Die Frankfurt Forscher haben nun ein französisches Verfahren zur Papierkonservierung weiterentwickelt. Dieses sei für 35 Prozent der gefährdeten Schriftstücke nicht geeignet, da es Stempel und wertvolle Einbände angreife. Die chemische Zusammensetzung des Tauchbades für die Bücher wurde geändert. Die Giftstoffe, die für dieses Verfahren notwendig seien, sollten in einem geschlossenen Kreislauf bleiben. Die neue Konservierungsmethode eignet sich angeblich auch für kleinere Bibliotheken, da die Kosten pro Buch auch bei geringen Mengen sechs Mark kaum übersteigen.

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