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K O M M E N T A R Tatort Polizeihaus

■ MEK-Helden als Problem der Innenpolitik (taz v.10.6.)

Wenn ein Polizeibeamter eine Aussage macht, wird dem gewöhnlich geglaubt: Er ist ja Polizeibeamter. Wer so denkt, kann geheilt werden: Er sollte sich einmal einen Tag in den Untersuchungs-Ausschuß „Geiseldrama“ setzen.

Da haben die MEK-Leute vor Ort auf eigene Faust gehandelt, haben entgegen der angeblich festgelegten Polizeistrategie (Zugriff nur ohne Gefährdung) mehrfach Menschen in Lebensgefahr gebracht. Das wird verschwiegen, und wo es nichts zu verschweigen gibt, wird hinterher etwas von Notwehr dahergelogen, und das Tonband, das ein Zipfelchen der Wahrheit enthält, wird von der Polizei kassiert und bleibt monatelang unter Verschluß bei der Staatsanwaltschaft.

Der Leiter des MEK, Beckmann, ein gestandener Polizeihauptkommissar, machte am Freitag vor dem Ausschuß den Eindruck eines kleinen Jungen, der beim Lügen erwischt wurde und nicht einmal rot dabei wird. Wird der MEK-Chef nun die Treppe rauf fallen, d.h. befördert werden? Es geht aber nicht nur um Beckmann. Die Frage ist: Was macht eine liberale Bremer Innenpolitik mit einer Polizeitruppe, die ihre Vorbilder offensichtlich in Wild-West-Schinken hat? Klaus Wolschne

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