piwik no script img

K O M M E N T A R Tatort Polizeihaus

■ MEK-Helden als Problem der Innenpolitik (taz v.10.6.)

Wenn ein Polizeibeamter eine Aussage macht, wird dem gewöhnlich geglaubt: Er ist ja Polizeibeamter. Wer so denkt, kann geheilt werden: Er sollte sich einmal einen Tag in den Untersuchungs-Ausschuß „Geiseldrama“ setzen.

Da haben die MEK-Leute vor Ort auf eigene Faust gehandelt, haben entgegen der angeblich festgelegten Polizeistrategie (Zugriff nur ohne Gefährdung) mehrfach Menschen in Lebensgefahr gebracht. Das wird verschwiegen, und wo es nichts zu verschweigen gibt, wird hinterher etwas von Notwehr dahergelogen, und das Tonband, das ein Zipfelchen der Wahrheit enthält, wird von der Polizei kassiert und bleibt monatelang unter Verschluß bei der Staatsanwaltschaft.

Der Leiter des MEK, Beckmann, ein gestandener Polizeihauptkommissar, machte am Freitag vor dem Ausschuß den Eindruck eines kleinen Jungen, der beim Lügen erwischt wurde und nicht einmal rot dabei wird. Wird der MEK-Chef nun die Treppe rauf fallen, d.h. befördert werden? Es geht aber nicht nur um Beckmann. Die Frage ist: Was macht eine liberale Bremer Innenpolitik mit einer Polizeitruppe, die ihre Vorbilder offensichtlich in Wild-West-Schinken hat? Klaus Wolschne

!!!!

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen