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Schiedsrichterstühle gegen Mittagslücke

■ Öffentlich-Rechtliche blasen Programm auf

Vom 2.Oktober an wird es im ZDF keine Lücke mehr zwischen Vor- und Nachmittagsprogramm geben. Dies beschloß der Fernsehrat des Senders auf seiner Sitzung am Freitag in Bremen. Die Fernsehanstalt wolle damit „den neuen Rahmenbedingungen“ gerecht werden, die durch die Privatsender entstanden seien, erklärte ZDF-Intendant Dieter Stolte.

Auch das seit 1981 bestehende ARD/ZDF-Vormittagsprogramm wird erheblich erweitert, wie weiter mitgeteilt wurde. Allerdings solle es auch künftig keine speziellen Sendungen für Kinder und Jugendliche geben, um sie nicht von ihren Schul- und Freizeitbeschäftigungen abzulenken. Von neun bis zwölf Uhr würden stündlich Nachrichten ausgestrahlt, die im wöchentlichen Wechsel von ARD und ZDF produziert würden. Dazwischen könne der Zuschauer informierende und kulturelle Sendungen sehen, erläuterte Stolte. Montags bis freitags von 13 bis 13 Uhr 45 sei ein Mittagsmagazin mit Politik, Sport und Kultur geplant.

Der 'Info-Dienst Neue Medien‘ meldet dazu: „Nach den Filmpaketen wird jetzt Sport en gros eingekauft. Beim letzten Tennis-Deal soll der oberste Sportbeamte Fritz Klein in neuem Übereifer sogar einige Schiedsrichter-Stühle mitgekauft haben. Im Fernsehen soll die Mittagslücke geschlossen werden. Eins Plus und 3Sat werden ausgebaut und verlängert, die dritten Programme hochgefahren und zusammengeschaltet zu Vollprogrammen, und der WDR bereitet das Frühstücksfernsehen vor. Die Politik der Verstopfung aller Möglichkeiten und das Besetzen aller Frequenzen und Kanäle wird, um das Aufkommen der Privaten zu behindern, konsequent fortgesetzt. Und gleichzeitig dabei die Klage, man werde unfair behandelt. Schon doll.“

ap/taz

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