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Juristen sind empört

Wegen der gewaltsamen Entfernung der provisorischen Gedenktafel zu Ehren der Justizopfer im Dritten Reich (siehe taz-Bericht vom Dienstag), hat sich die Arbeitsgemeinschschaft Sozialdemokratischer JuristInnen jetzt an den Präsidenten des Kammergerichts Dieter Dehnicke gewandt. Es sei empörend, so der Vorsitzende Klaus Eschen, daß ein Richter des Kammergerichts eine solche Tafel entfernt und zerstört habe. Irritiert seien die sozialdemokratischen JuristInnen vor allem davon, daß Dehnicke sich nicht selber für eine Gedenktafel eingesetzt habe, wie sie die Charlottenburger Bürgermeisterin Monika Wissel am Donnerstag eingeweiht hatte. Die deutsche Justiz, so heißt es in dem Brief, sei bis heute nicht nur durch die Taten der Nazi-Richter, sondern auch dadurch belastet, daß sie in der Nachkriegszeit nicht in der Lage war, die Verbrechen angemessen zu ahnden. Deshalb sei es wichtig, so Eschen, daß der Präsident jetzt öffentlich mache, für welche Tradition der deutschen Justiz er sich entschieden habe.

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