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Saar-SPD weiter auf Erfolgskurs

Saarbrücken (ap) - Bei den Kommunalwahlen im Saarland hat die CDU erhebliche Stimmenverluste hinnehmen müssen. Die SPD konnte ihre Führungsposition noch geringfügig ausbauen. Zwar verlor sie mit 47,3 Prozent ihre absolute Mehrheit in der Landeshauptstadt, doch können die Stimmengewinne der Regierungspartei im Landesdurchschnitt als gute Ausgangsbasis für die Landtagswahl im Frühjahr 1990 gewertet werden. Die „Republikaner“ zogen in mehrere Gemeindeparlamente ein und erreichten in der Kreisstadt Saarlouis mit 10,4 Prozent sogar ein zweistelliges Ergebnis. Im Landesdurchschnitt blieben die „Republikaner“ allerdings unterhalb der Fünf-Prozent-Marke. Auch die Grünen und die FDP konnten sich nach dem am Montag in Saarbrücken veröffentlichten amtlichen Endergebnis leicht verbessern.

Der saarländische Ministerpräsident Oskar Lafontaine bezeichnete die SPD am Montag in Saarbrücken als „klaren Sieger der Kommunal-, Kreistags- und Europawahl“. Unzufrieden über den Wahlausgang äußerte sich der CDU -Landesvorsitzende Peter Jacoby. Die kommenden Wochen und Monate böten aber „Gelegenheit zur Konsolidierung“ der Partei. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis verbesserte die SPD ihr Ergebnis gegenüber den letzten Europawahlen 1984 geringfügig um 0,1 Prozent auf 45,7 Prozent. Die Christdemokraten verloren 6,9 Prozentpunkte und kamen auf 35,3 Prozent. Die Grünen erhöhten ihren Stimmenanteil von 5,3 auf 5,5 Prozent, und die FDP verbesserte sich von 4,3 auf 4,9 Prozent. Die „Republikaner“, die nicht in allen Gemeinden und Kreisen antraten, erreichten 4,4 Prozent. Sie zogen in zwei Kreistage sowie in die Kommunalparlamente von Saarbrücken und Saarlouis ein.

Für Aufregung sorgte wieder einmal eine Panne bei der Auszählung. In der Gemeinde Wallerfangen wurde die Auszählung nach Mitternacht plötzlich abgebrochen. Ein Wahlvorsteher war, nachdem die von ihm übermittelten Daten Unregelmäßigkeiten aufwiesen, einfach nach Hause gegangen.

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